Performance | Klangkunst | Musik | Neue Medien

Konzerte, Performance

Ein Kunstfestival mit junger Kunst in Kassels ältestem Kirchenraum
…Time – this wild beast in the jungle
in Kooperation von „Neue Medien“ | Kunsthochschule Kassel | Prof. Joel Baumann
und „Förderverein Kultur- und Sozialzentrum Klosterkirche Nordshausen e.V.“
Klosterkirche – 9. bis 12. Oktober 2024
Künstlerische Leitung: Ji-Youn Song

Der Quellpunkt von Time… this wild beast in the jungle ist eine Musik: Morton Feldmans Duo für Cello und Klavier, seine Patterns in a Chromatic Field. Installationen, Objekte und Performances führen auf dieses Werk hin. Mit künstlerischen Mitteln umkreisen sie das Phänomen der Zeit an sich. Hellwache ZeitgenossInnen verfremden, hinterfragen und kommentieren einen historisch wie spirituell geprägten Ort und deuten ihn erfrischend, provokativ und inspirierend neu.  Zeiten überlagern sich. Es ist als begegne man einem wild beast in the jungle.

Mittwoch, 9. Oktober, 15 Uhr | Eröffnung
mit der Performance Knochenarbeit von Bernd Bleffert
daran anschließend bis 21 Uhr: Präsentation der Arbeiten der Studierenden

Freitag, 11. Oktober, 18 Uhr | Performances
mit Leonie Witka, Morris Joffe und Fabian Gimpel

10. bis 12. Oktober,  11 bis 21 Uhr
Klangskulpturen von Bernd Bleffert
und Ausstellung | Führungen der Studierenden

Samstag, 12. Oktober, 19 Uhr | Konzert
Morton Feldman, Patterns in a Chromatic Field
Katharina Gross | Violoncello und Ji-Youn Song | Klavier

Täglich Speisen und Getränke vom syrischen Restaurant „Ramoosh“
Freier Eintritt zu allen Veranstaltungen

Während Zeiten gewendet werden und die Gleichzeitigkeit unterschiedlichster Lebenswelten wächst, während individuelles Erleben von Zeit immer stärker von digitalen Parametern durchdrungen und überwuchert wird und der menschliche Zugriff auf das letztlich doch unfassbare Phänomen Zeit immer energischer wird, gewinnt die von dem amerikanischen Komponisten Morton Feldman (1926 – 1987) verfolgte Suche nach dem Wesen der Zeit in ihrer ursprünglichen Form zunehmend an Bedeutung. Für diese vom Menschen noch nicht vermessene oder in Gebrauch genommene Zeit hat Feldman die Metapher vom wild beast in the jungle geprägt. Eben diesem nahezu unsichtbaren wilden Tier nahezukommen, ist das leitende Interesse bei der Komposition seines großen Duos für Violoncello und Klavier mit der Bezeichnung Patterns in a Chromatic Field (1981), einer hochkomplexen, gemeinhin als unspielbar geltenden Komposition von ca. 90 Minuten Spieldauer, in der Feldman Abläufe, Klangfelder und Strukturen erschafft, die dazu angetan sind, die Hörenden aus dem gewohnten Erleben der Zeit heraus- und zu einer Begegnung mit der Zeit als jenem wild beast in the jungle hinzuführen.
Hiervon ausgehend wurde ein Programm entwickelt, bei dem sich durch ungewöhnliche Kooperationen spannende und inspirierende Wechselwirkungen ergeben werden:
Im mittelalterlichen Kirchenraum der seit Jahren auch zu kulturellen Veranstaltungen genutzten Klosterkirche, deren architektonische Botschaft auch darin liegt, menschliches Dasein sub specie aeternitatis wahrnehmen zu lassen, werden Performance, Klangkunst, Musik und Neue Medien in einen Dialog treten.
Dem abschließenden Konzert mit Feldmans Duo korrespondierend wird zu Beginn die Performance Knochenarbeit des in Trier lebenden Klangkünstlers Bernd Bleffert zur Aufführung kommen.
Neben vier seit vielen Jahren professionell arbeitenden KünstlerInnen (Katharina Gross | Violoncello – Ji-Youn Song | Klavier – Bernd Bleffert | Performance – Joel Baumann | Neue Medien) sind 12 Studierende der Klasse „Neue Medien“ der Kunsthochschule Kassel dazu eingeladen eigene Arbeiten präsentieren.
Diese Arbeiten entstehen in der Auseinandersetzung mit Feldmans durchaus auch visuell konnotierter Bezeichnung Patterns in a Chromatic Field. Sie nehmen dabei Bezug auf diese Komposition und das sie leitende Interesse, der Zeit als einem wild beast in the jungle auf die Spur zu kommen, ebenso aber auch auf den sakralen Raum, in dem diese Arbeiten präsentiert werden.