Inne Hallen | Konzentrisch | Flüchtige Übergänge

Konzerte, Performance

„Inne.Hallen“ – Drei Konzerte mit kulinarischem Nachhall (2015)

Wie weit reicht der innere Hallraum, den Musik in uns auftut, fragte Ji-Youn Song als künstlerische Leiterin der im Herbst 2015 in der Klosterkirche Nordshausen veranstalteten Konzertreihe „Inne.Hallen – Drei Konzerte mit kulinarischem Nachhall“. An drei Abenden ließ sie in Kassels ältester Kirche viel Neue Musik erklingen und bei feinem Essen noch weiter nachschwingen.

„Energische Erschütterungen“ lautete der Titel des ersten Abends (19. September) mit Ludwig van Beethovens „Waldstein-Sonate“, Wolfgang Rihms „Klavierstück Nr. 7“ und Morton Feldmans „Palais de mari“, gespielt von Ji-Youn Song, tänzerisch aufgegriffen und improvisierend fortentwickelt von Deborah Smith-Wicke und Martha Isabel León Castaño.

„Raumwandlerische Klänge“ bot der zweite Abend (26. September) mit dem auf einer großen quadratischen Fläche ausgeführten Werk „Nine Bells“ von Tom Johnson (Olaf Pyras) und Kompositionen für Klarinette solo (Stefan Hülsermann), die von wechselnden Positionen aus erklangen.

In „Magische Innenwelten“ entführte der dritte Abend (2. Oktober) mit einem einzigen Werk von großer Dauer und Ruhe: Morton Feldmans „For John Cage“ für Violine (Nina Osina) und Klavier (Ji-Youn Song).

So ließ „Inne-Hallen“ – unterm historischen Gewölbe der Klosterkirche innehaltend – den inneren Widerhall meisterlicher Musik erleben und im Beisein der Künstler*Innen bei Speisen, Getränken und Wein nachklingen.

Inne-Hallen.Dokumentation


„Konzentrisch.“ Drei Konzerte in der Klosterkirche (2017)

„Konzentrisch“ nannte sich die Reihe dreier Konzerte, die unter der künstlerischen Leitung von Ji-Youn Song im Herbst 2017 in der Klosterkirche stattfanden. Konzentrisch deshalb, weil im Mittelpunkt der drei Abende jeweils ein kreisförmiges Bildwerk aus der Klosterkirche stand, das musikalisch, aber auch sprachlich und meditierend umkreist wurde.

Die drei Abende lebten vom Kontrast zwischen der mittelalterlichen Kunst und moderner, zeitgenössischer Musik, dargeboten von der Pianistin Ji-Youn Song und dem Trio Omphalos. Beim zweiten Abend wurde die faszinierende Orgelkomposition von John Cage mit dem Titel „As Slow as Possible“ – die in der Kirche St. Burchardi in Halberstadt mit einer auf 639 Jahre angelegten Spieldauer schon seit 2001 zu hören ist – durch Tanzimprovisationen von Martha Isabel León Castaño und Timothée Uehlinger begleitet. Der dritte Abend bot ausschließlich Klaviermusik und zwar in der seltenen Verbindung von Morton Feldman und Franz Schubert.

Eröffnet wurden die drei Abende jeweils durch eine Einführung von Dr. Josef Mense, dem Autor einer umfassenden Monographie über die Klosterkirche. Narrativ und deutend bot er Zugänge zu den drei Objekten – einem Schlussstein, einem Fensterornament und dem Relief des meditierenden Christus – die bei der dann folgenden Musik weiter bedacht, angeeignet und meditiert werden konnten.

Zum Abschluss waren alle Teilnehmer eingeladen bei Getränken und Fingerfood ihre Eindrücke auszutauschen, mit den Künstler*Innen ins Gespräch zu kommen und die wunderbare Atmosphäre in der Klosterkirche zu genießen.

Konzentrisch.Dokumentation


„flüchtige übergänge“ – Fotografie – Performance – Musik von Kunsu SHIM (2021)

Dass Schönheit in der Flüchtigkeit eines Übergangs zu finden sei, behauptet der Philosoph Byungchul HAN. Fotografie, Gesten, Klänge und Musik leben von eben solcher Flüchtigkeit, spielen mit ihr und beziehen ihre Schönheit daraus. Dies ist der Kerngedanke der für Juni, Juli 2021 geplanten Veranstaltungsreihe mit Fotografie, Performance und Musik des international renommierten Komponisten und Performers Kunsu SHIM in der Kasseler Klosterkirche.

Sein aus annähernd 300 Fotografien bestehendes Fotoprojekt trägt den Titel „ANDERE RÄUME, ANDERE STIMMEN“. Es bietet Ansichten diverser Alltagsszenen, die während verschiedener Reisen aus einem ganz subjektiven Blickwinkel aufgenommen und anschließend mit handschriftlichen Notizen – oft Zitaten von Autoren und Philosophen – versehen wurden, die tiefgründig von der Begegnung mit dem Anderen, von Prozessen innerer Verwandlung, von Fremdheit und Annäherung im Übergang handeln.

SHIM, der primär als Komponist neuer Musik und als Performance-Künstler in Erscheinung tritt, überrascht mit diesen Bildern und fügt mit ihnen seinem künstlerischen Wirken eine neue Seite hinzu, die auch seine Musik in einem besonderen Licht erscheinen lässt. Konsequenterweise verbindet sich deshalb die Ausstellung auch mit einer Performance und und einem Konzert:

Zur Vernissage am 19. Juni /18 Uhr wird Kunsu SHIM zusammen mit Gerhard Stäbler die Vortragsperformance „changes!“ aufführen. Die beiden international tätigen Komponisten und Performance-Künstler genießen den Ruf kompromisslose Akteure mit eindringlich dichten Konzeptionen zu sein, treten seit vielen Jahren in Europa, Asien und Amerika auf und sind auch als Gastdozenten international gefragt.

Zur Finissage am 16. Juli / 18 Uhr wird die Pianistin Ji-Youn SONG im Rahmen eines Klavierabends SHIMs erst im Februar 2020 in Trier uraufgeführtes und ihr gewidmetes Werk mit dem Titel „Das Andere. Inneres“ zur Aufführung bringen. Diese Musik tritt in enge Beziehung zu Franz Schuberts a-moll Klaviersonate D 784 und wird gemeinsam mit ihr gespielt. Rein musikalisch wird hier die Schönheit flüchtiger Übergänge zu erleben sein: eine Art abschließender konzertanter Kommentar zu den ausgestellten Bildern.

     

Mit freundlicher Unterstützung durch 
Kulturamt der Stadt Kassel, Dr. Wolfgang Zippel-Stiftung, Sparda-Bank, Evangelische Bank, Musik Eichler