Die Musik tritt 2024 in sehr ungewöhnlichen Besetzungen auf: Klavier & Toy-Piano, Orgel & Akkordeon, Horn & Viola, Flöte & Elektronik, Posaune & Vibraphon. KomponistInnen sind mehrmals selbst anwesend und treten teils auch als MusikerInnen aktiv in Erscheinung. Beteiligt sind wiederum internationale MusikerInnen, die als anerkannte SpezialistInnen für die Aufführung zeitgenössischer Musik gelten, auf Festivals und Podien im In- und Ausland auftreten.
Die Kunst wird für alle Abende von den beteiligten KünstlerInnen in Auseinandersetzung mit dem Raum der Karlskirche neu konzipiert. Materialien sind dabei u.a. Tüll, bewegte Luft, ausbalancierte Gewichte (Gleichgewicht), Wassertropfen, ein bibelschreibender Roboter, und auch Performances und Tanz gehören dazu. Beteiligt und eigens zur Mitwirkung eingeladen werden überwiegend junge KünstlerInnen mit vielfältigen kulturellen Hintergründen und multinationalen Biographien.
Den Part der Sprache übernehmen erstmals in diesem Jahr durchweg professionelle SprachkünstlerInnen, die sich mit eigenen und fremden Texten, sowie mit Sprachexperimenten unterschiedlicher Art in das musikalische Geschehen und den künstlerischen Kontext einfügen, ihn erweitern, hinterfragen, deuten oder transformieren.
2023
Foto: Tanja Jürgensen
Musiker*innen, Künstler*innen und Theolog*innen begegnen sich auf ungewöhnlichen Wegen an fünf Abenden in der Karlskirche: erkundend, eröffnend, überblickend, horizontal oder vertikal, widersprüchlich, überzeugt und beharrlich. Welche Wege sie im Kirchenraum nehmen und welche Beziehungen daraus hervorgehen, wird an diesen Abenden erlebbar.
21. Mai 18 Uhr
MUSIK: Katharina Gross | Violoncello und Ji-Youn Song | Klavier
Werke von Galina Ustvolskaya, Yannis Xenakis, Seiichi Inagaki, Maki Ishii und Gerhard Stäbler
KUNST: Birte Bosse | Installation
SPRACHE: Gabriele Heppe-Knoche
25. Juni 18 Uhr
MUSIK: Einat Aronstein / Sopran und Oded Geizhals / Percussion, Komposition
Werke von Eliav Kohl, Georges Aperghis, Nick Virzi, Steve Riech, Oded Geizhals und John Cage
KUNST: Christine Schulz | Installation
SPRACHE: Frank Bolz
9. Juli 18 Uhr
MUSIK: Kammerchor Cantiamo Piccolo | Leitung: Andreas Cessak
Werke von John Dunstable, Guillaume de Machaut, Arvo Pärt, Einojuhani Rautavaara, Johann Hermann Schein, Ernst Toch
KUNST: Ann-Cathrin Agethen | Installation
SPRACHE: Uwe Jakubczyk
(Ausstellung Ann-Cathrin Agethen 10.7.-23.7., täglich 17.00-19.00 Uhr)
27. August 18 Uhr
MUSIK: Estelle Costanzo / Harfe, Stimme und Alica Belugou / Harfe, Stimme
Werke von Huihui Cheng, Nemanja Radivojevic und Improvisation
KUNST: Katrin Paul | Installation
SPRACHE: Christina Bickel
24. September 18 Uhr
MUSIK: Sven Pollkötter | Schlagzeug
Werke von Christopher Deane, Sarah Nemtsov und Improvisation
TANZ: Rebecca E. Böhme | Vertical Dance
SPRACHE: Ursel Wicke-Reuter
Organisationsteam: Gabriele Heppe-Knoche, Kathrin Jahns, Susanne Jakubczyk und Ji-Youn Song
Am neuen Spielort der Karlskirche im Zentrum Kassels veranstalten wir als Team unter dem Dach des „Evangelischen Forums“ jährlich fünf interdisziplinäre Abende mit Musik, Kunst und Sprache.
2021 fand diese aus dem früheren Format „achtmal alte brüderkirche“ (2004-2019) hervorgegangene Reihe erstmals in der aufwändig renovierten Karlskirche statt. In der folgenden Galerie sind diese ersten fünf Veranstaltungen dokumentiert.
achtmal alte brüderkirche (2004 bis 2019)
achtmal alte brüderkirche – das ist eine Veranstaltungsreihe mit Neuer Musik, Kunst und Sprache – konzipiert von: Gabriele Heppe-Knoche, Kathrin Jahns, Susanne Jakubczyk, Olaf Pyras, Ji-Youn Song und Melanie Vogel
achtmal alte brüderkirche – das ist: ein leerer gotischer Kirchenraum – die älteste erhaltene Kirche im Zentrum Kassels, längst entwidmet und daher keine Gemeindekirche mehr
achtmal alte brüderkirche – das sind jährlich acht Abende an diesem historischen Ort,
– die sich im Spannungsfeld von Neuer Musik, Kunst und Sprache bewegen
– die Teil haben an dem auch andernorts geführten Dialog zwischen zeitgenössischer Kultur und christlich geprägtem Gedankengut
– die dabei einen Sakralbau würdigen, dessen religiös inspirierte Anlage Menschen bis in die Gegenwart ganz unmittelbar anspricht
achtmal alte brüderkirche entsteht aus der Kooperation von Musiker*innen, Künstler*innen und Theolog*innen als jeweils einmalige Mixtur von Musik, Kunst und Sprache, die es erlaubt das historische Kirchengebäude an acht Abenden bei freiem Eintritt ganz allgemein zu öffnen und die durch die wechselseitige Integration von Sprache und Musik, Kunst und Architektur lebendige religiöse Erfahrungen bietet
Zitat HNA vom 11. Juli 2006:
„Was ist das eigentlich, das alle zwei Wochen immer mehr Menschen in die Alte Brüderkirche lockt – diesmal fast 200 Gäste? Ein Konzert, eine Performance, eine christliche Meditation? Zwar steht bei den Veranstaltungen der Reihe „achtmal alte brüderkirche“ neue Musik im Zentrum, doch im Zusammenspiel mit bildender Kunst und teils literarischen, teils liturgischen Texten entsteht etwas Neues, das ebenso ein spirituelles wie ein künstlerisches Erlebnis bietet.“ (Werner Fritsch)
Programm 2019 „an apple a day“
Programm 2017 „8 Versionen vom Verschwinden“
Impressionen von „achtmal alte brüderkirche“